Ergänzung zur Konzeption
Konzeption
der
Krippe
Stand August 2017
Die Betreuungsmöglichkeit von Kindern unter drei Jahren sehen wir als Bereicherung für unseren Kindergarten und als Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von Familien. Die Aufgaben zur Bildung und Betreuung unter dreijähriger Kinder bringen wir in Einklang mit der erarbeiteten Konzeption unserer Einrichtung.
Aufnahme:
Eltern haben nach Terminabsprache die Möglichkeit, sich über unsere Arbeit zu informieren sowie einen Aufnahmeantrag zu stellen. Die Platzvergabe erfolgt einmal jährlich durch das Kuratorium. Bei freier Platzkapazität im laufenden Jahr entscheidet die Leitung der Kindertagesstätte. Es werden die Aufnahmekriterien des Fleckens Ottersberg (Stand Dezember 2016) angewandt. Mit den Eltern wird ein Betreuungsvertrag abgeschlossen.
Eingewöhnung:
Anders als im Kindergarten findet eine individuellere Eingewöhnung des Kindes statt. Dadurch kann es eine sichere emotionale Bindung zu den Bezugspersonen, die es in der Eingewöhnung begleiten, aufbauen. Basierend auf der gemeinsamen Verantwortung ist es uns bereits im Vorfeld wichtig, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern aufzubauen. Das Eingewöhnungsmodell, nach dem wir arbeiten, wird den Eltern vor der Aufnahme bekannt gemacht, damit sie die Eingewöhnungsphase aktiv begleiten können.
Wir arbeiten angelehnt an das sogenannte „Berliner Modell“. Das heißt: der erste Kontakt findet durch ein Aufnahmegespräch statt. Darin stehen das Kind mit seinen Bedürfnissen und die Eingewöhnung im Mittelpunkt.
Als nächstes kommt die Grundphase. Ein Elternteil kommt mit dem Kind in die Einrichtung, bleibt ca. zwischen einer und drei Stunden und geht dann mit dem Kind wieder. In den ersten Tagen findet erfahrungsgemäß kein Trennungsversuch statt. Der Elternteil verhält sich passiv, ist aber trotzdem jederzeit ansprechbar für das Kind – ein Elternteil als sichere Basis für das Kind. Die Erzieherin nimmt vorsichtig Kontakt auf und beobachtet die Situation.
Nach ca. zwei bis drei Tagen wird ein erster Trennungsversuch gestartet. Der Elternteil kommt mit dem Kind in die Einrichtung, verabschiedet sich nach einigen Minuten klar und eindeutig und verlässt den Gruppenraum für ein paar Minuten, bleibt aber in der Nähe.
Variante 1:
Das Kind bleibt gelassen oder weint, lässt sich aber rasch von der Erzieherin trösten und beruhigen und findet nach kurzer Zeit zurück in sein Spiel. Somit ist eine kürzere Eingewöhnungszeit möglich und die Trennungszeit kann in den nächsten Tagen langsam ausgedehnt werden. Der Elternteil bleibt aber zunächst in der Nähe, wird aber nach ca. 30 Minuten wieder hereingeholt.
Variante 2:
Das Kind protestiert, weint und lässt sich von der Erzieherin auch nach einigen Minuten nicht trösten bzw. fängt ohne ersichtlichen Grund wieder an zu weinen. Eine längere Eingewöhnungszeit ist notwendig. Die Beziehung zu den Erzieherinnen muss stabilisiert werden und ein erneuter Trennungsversuch findet nach Absprache statt. Je nach Reaktion des Kindes kann nun die Trennungszeit ausgedehnt werden oder die Eingewöhnungszeit verlängert.
Schließlich hält sich der Elternteil nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich von uns trösten lässt.
Übergabe (Bringen und Abholen):
Mit den Eltern werden, entsprechend der angegebenen Betreuungszeit, feste Zeiträume für das Bringen und Abholen ihres Kindes vereinbart, damit wir jedes Kind bewusst begrüßen und verabschieden können. Auch hier erleichtern feste Rituale die Übergabe. Ein kurzer Austausch über wichtige Informationen über das Kind kann in einem Tür-und Angelgespräch stattfinden. Individuellere längere Gespräche, insbesondere Entwicklungsgespräche, können zu einem vereinbaren Termin stattfinden, so dass die Erzieherin Zeit für die Eltern hat.
Die aktuelle Erreichbarkeit der Eltern muss, vor allem in der ersten Zeit, gesichert sein. Darüber hinaus ist es auch aus Sicherheitsgründen wichtig, dass die Telefonnummern immer aktuell sind.
Bis etwa 8:30 Uhr sollten alle Kinder anwesend sein, damit wir mit einem gemeinsamen Morgenkreis beginnen können.
Spielen und Entdecken:
Eine erste Freispielphase ist im Rahmen der morgendlichen Bringephase enthalten. Nach dem Morgenkreis folgt das gemeinsame Frühstück. Anschließend beginnt die zweite Freispielphase.
Tagesablauf:
Der Tagesablauf und die damit verbundenen Rituale sind klar strukturiert, um dem Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit und Verlässlichkeit zu entsprechen.
Aus aktuellem Anlass kann der Tagesablauf situativ verändert werden.
Bis ca. 8:30 Uhr : Bringezeit mit Freispiel
8:30 – 9.00 Uhr : Freispiel
9:00 Uhr : Morgenkreis
9.15 – ca. 9:30 Uhr: gemeinsames Frühstück
Ab 9:30 Uhr : pflegerische Aufgaben, Anziehen und anschließend
Freispiel draußen
ab ca. 11:15 Uhr : Mittagessen
12:00 Uhr: Abholzeit oder Schlafen
12:00 – 14 :00 Uhr: Schlafen, pflegerische Aufgaben oder Spielen
Selbstverständlich wird nach Bedarf jederzeit gewickelt!
Angeleitete Angebote:
Durch gezielte Beobachtungen im Freispiel können wir die Interessen der Kinder aufgreifen und Angebote dazu entwickeln.
Dieses sind z.B.
- Bilderbuchbetrachtungen
- Kreative Angebote
- Bewegungsspiele
- Musikalische Angebote
- uvm.
Kommunikation mit dem Kleinkind:
Da sich das Kleinkind noch nicht ausreichend verbal äußern kann, müssen wir unsere Kenntnisse über Sprachentwicklung laufend aktualisieren und durch intensive Beobachtung seine Ausdrucksformen verstehen lernen.
Wir sorgen für Sprachanlässe und geben Impulse u.a. durch erste Reime, Fingerspiele, Bilderbücher, sowie die „Ich-Bücher“.
Sprache findet immer und überall statt. Auch bei vermeintlich nur pflegerischen Aufgaben wie Windeln wechseln, Mahlzeiten einnehmen und Schlafen legen, wird der Spracherwerb gefördert.
Mahlzeiten:
Die Mahlzeiten und Essgewohnheiten des einzelnen Kindes werden im Vorfeld mit den Eltern besprochen. Wie in den Kindergartengruppen wird auch in der Krippe Frühstück und Mittagessen gemeinsam eingenommen. Eine angenehme und entspannte Atmosphäre, sowie ein Tischspruch oder –gebet gehören dazu. Je nach Entwicklungsstand des Kindes wird es zu selbständigen Essen und Trinken ermutigt. Für „zwischendurch“ gibt es einen Obstteller.
Ruhepausen:
Aufgrund der räumlichen Lage haben wir die Möglichkeit, den Kindern Ruhe- und Schlafmöglichkeiten nach ihrem individuellen Bedürfnis anzubieten. Der Schlafraum kann verdunkelt werden und ist immer gut belüftet. Die Mitarbeiterinnen achten auf eine angenehme Schlaftemperatur. Jedes Kind hat seinen festen Schlafplatz. Einschlafhilfen und –rituale werden mit den Eltern abgesprochen, ebenso Umfang und Veränderung der Ruhezeiten.
Sauberkeitsentwicklung:
Für die Sauberkeitsentwicklung schaffen wir eine angenehme Pflegesituation bzw. Räumlichkeiten und gehen sensibel mit den Signalen des Kindes um. Dabei pflegen wir einen achtungsvollen Umgang beim Wickeln und der Sauberkeitserziehung. Das Kind braucht unsere anerkennende Haltung, damit es seinen Körper selbstbestimmt erleben kann. Ziel ist, dass das Kind seine Bedürfnisse wahrnimmt und zunehmend selbständig befriedigt.
Neben dem hygienischen Aspekt beim Wickeln nutzen wir das intime, innige und ereignisreiche Miteinander zwischen dem Kind und der Erzieherin für die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erzieherin für das Kind. Windeln, Feuchttücher und andere Dinge, die das jeweilige Kind zum Wickeln benötigt, werden von den Eltern mitgebracht, um z.B. allergischen Reaktionen aus dem Weg zu gehen.
Übergang von der Krippe in den Kindergarten:
Mit Vollendung des dritten Lebensjahres kann das Kind in die Regelgruppe des Kindergartens übernommen werden. In der Regel vollzieht sich auch hier der Wechsel zum 01.August. Darüber hinaus ist ein Wechsel im laufenden Kindergartenjahr möglich, falls freie Plätze zur Verfügung stehen. Die abgebenden Erzieherinnen bereiten das Kind auf die neue Situation vor.
Elternarbeit:
Uns ist es wichtig, mit den Eltern eine gute Zusammenarbeit zu pflegen. Ein offener und vertrauensvoller Umgang ist notwendig, um das Wohl des Kindes zu gewährleisten. Dieses wird durch Aufnahmegespräche, Eingewöhnung, Entwicklungsgespräche, Elternabende und Feierlichkeiten gefördert. Wie auch im Kindergarten werden in der Krippe zwei Elternvertreter/Innen gewählt. Die Hilfe und das Engagement der Eltern ist jederzeit gerne gesehen.
Für ein gutes Gelingen brauchen wir nicht nur engagierte und qualifizierte Mitarbeiter/Innen und gute Rahmenbedingungen, sondern auch besonders das Vertrauen der Eltern. Für die Arbeit insbesondere in einer Krippe ist ein solches Vertrauensverhältnis besonders wichtig. So, wie wir glauben, dass alle Eltern das Beste für ihr Kind wollen, so versichern wir ebenfalls, unser Bestes zu geben.
Wir wünschen uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, um jedes Kind in seiner Entwicklung zu fördern und zu begleiten. Dann haben Eltern und Krippe gemeinsam alles getan, um dem Kind einen gut vorbereiteten Übergang in die nächste Betreuungsform, den Kindergarten, zu ermöglichen.
W e i t e r e I n f o r m a t i o n e n :
Zu diesen Inhalten unserer Arbeit und Informationen, die mit denen des Kindergartens übereinstimmen, finden Sie nähere Erläuterungen in der Konzeption des Kindergartens:
- Das Bild vom Kind
- Ziele und Methoden
- Gruppen und Altersmischung
- Pädagogische Ausrichtung/Bildungsbereiche
- Schwerpunkte unserer Arbeit
- Beobachtung und Dokumentation
- Highlights im Kindergartenjahr
- Spiel
- Betreuungszeiten
- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen/Konzept Kooperation mit der Grundschule
- Rahmenbedingungen
- Partizipation
- Qualitätsentwicklung/Evaluation
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